This is our presentation at the 9th World Conference on Ecological Restoration.

Physikstudent Odi aus Österreich startet als Freiwilliger

Seit Anfang März haben wir den Physikstudenten Odi aus Österreich bei uns im Refugio. Seine Interessen für die Grundlagen unserer Welt haben ihn dazu inspiriert sein Studium zu beginnen, aber es is die Kombination von diesen Interessen gemeinsam mit seiner Leidenschaft für die Natur die ihn in unser Wildreservat geführt hat, wo er mehr über das gemeinsame Leben mit der Umwelt lernen will. Er wird unsere Arbeiter für insgesamt zwei Monate bei Erhaltungsarbeiten, Social Media Produktion und bei Projekten wie Kompost, Mikroorganismen und der Biocharherstellung unterstützen.

Physikstudent Odi aus Österreich startet als Freiwilliger

Da wir uns in einem Feuchtgebiet befinden, müssen wir besonders auf die Arten achten, die wir pflanzen: Viele Bäume, wie z. B. die Avocado, haben es schwer zu überleben, sobald ihre Wurzeln das Grundwasser erreichen. Wir freuen uns, dass unsere Wasserapfelbäume, die über das ganze Refugio verteilt sind, jetzt viele Früchte tragen. Und die leuchtend rosa Farbe ihrer Blüten ist auch ein echter Hingucker!

Wasserapfel (Syzygium malaccense) mit vielen Früchten

Wir freuen uns, dass unsere Naturschutzbemühungen Früchte tragen! Der Kahnschnabelreiher (Cochlearius cochlearius) ist in das Refugio Tinti zurückgekehrt und brütet nun am Teich vor unseren Volontär-Bungalows. Der Kahnschnabelreiher ist eine bedrohte Art in Costa Rica, die immer seltener gesichtet wird. Das ermutigt uns, unseren Weg fortzusetzen.

Seltener Kahnschnabelreiher kehrt ins Refugio zurück

Wir sind stolz darauf, unsere Zusammenarbeit mit der renommierten kanadischen Biologin und Künstlerin Fiona Reid mit einem Besuch ihrer Palmölplantagen-Monokulturen begonnen zu haben, die sie in lebendige natürliche Lebensräume verwandeln will. Fiona Reid stellt fast zwei Hektar ihres Landes für unser Pilotprojekt zur Verfügung, um diese Monokulturen in einen sich selbst erhaltenden, organischen und biodiversen Waldgarten zu verwandeln, den wir hier beschrieben haben (https://www.refugiotinti.com/from-monocultures-to-food-forests/). Wir sind gerade dabei, Geldmittel zu beschaffen, und sind daher für Ihre Unterstützung über Lemu sehr dankbar!

Refugio Tinti arbeitet mit der Biologin und Illustratorin Fiona Reid an der Diversifizierung von Palmöl

Es war uns eine Ehre, Rodolfo Dirzo, Professor für Umweltwissenschaften an der Stanford University, im Refugio Tinti begrüßen zu dürfen. Prof. Dirzo erforscht die Wechselwirkungen zwischen Arten in tropischen Ökosystemen und überwacht die Diversifizierung von Palmöl-Monokulturen in Costa Rica. Wir sind stolz darauf, von Prof. Dirzo ein positives Feedback zu unseren eigenen Konzepten zur Umwandlung von Monokulturen in Nahrungsmittelwälder zu erhalten und freuen uns darauf, unser Pilotprojekt in naher Zukunft umzusetzen.

Der weltbekannte Ökologe und Stanford-Professor Rodolfo Dirzo besucht das Refugio Tinti

In diesem Monat lag einer unserer Schwerpunkte auf unserem Wurmkompost: Küchenabfälle werden durch die harte Arbeit unserer Kompostwürmer (Eisenia fetida) mit einem intelligenten Low-Tech-System mit drei Etagen in fruchtbare Erde verwandelt. Später wird der Kompost für die Aufzucht junger Setzlinge verwendet. Wir arbeiten mit den Dorfbewohnern zusammen, um diese Methode in unserer Gemeinde einzuführen.

Wurmkompost für unsere lokale Gemeinschaft

Wir sind ständig dabei, unser Konzept für die Umwandlung von Monokulturen in Lebensmittelwälder zu verfeinern, und im Refugio wird viel geforscht und experimentiert: Letzten Monat haben wir 200 Vanillepflanzen auf die Stämme unserer einheimischen Bäume gepflanzt, um herauszufinden, ob wir mit ihnen unsere Polykulturen noch biodiverser gestalten können – sie vereinen bereits über 1.000 Pflanzen aus 10 Arten pro Hektar.

Wir haben 200 Vanillepflanzen gepflanzt, um unser Projekt zu diversifizieren

Ohne Ihre Unterstützung wäre es uns nicht möglich, unsere Arbeit für eine artenreichere Welt zu verfolgen. Um immer auf dem Laufenden zu bleiben, vergessen Sie nicht, unseren Newsletter am Ende dieser Seite zu abonnieren.

Vielen Dank!

Monokulturen sind landwirtschaftliche Flächen, auf denen nur eine Pflanzenart angebaut wird.

Seit etwas mehr als einem halben Jahrhundert dominieren sie zunehmend die moderne industrielle Landwirtschaft, weil sie durch Senkung der Wartungs- und Erntekosten höhere Effizienz versprechen. Die Einführung von Kunstdünger ermöglichte schließlich die nahezu totale Isolierung einzelner Pflanzenarten von ihren natürlichen Ökosystemen. Die drastischen Folgen dieser Monokulturen allerdings, lange Zeit ignoriert oder verharmlost, beginnen sich nun aber deutlicher und deutlicher abzuzeichnen. Hier nur einige davon:

Verarmung der Böden und Erosion

Durch Wettbewerb lauter gleicher Pflanzen entziehen Monokulturen dem Boden schnell alle Nährstoffe, die diese eine Pflanzenart zum Wachsen benötigt. Das erfordert den Einsatz von Kunstdünger, der wiederum die Bodenmikroorganismen reduziert, die für seine Fruchtbarkeit und Wasserspeicherfähigkeit unerlässlich sind – ein Teufelskreis.

Der verarmte Boden ist dann nicht nur unfruchtbar, sondern auch hilflos der Erosion ausgesetzt – wir verlieren buchstäblich den Boden unter den Füßen. Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass derzeit 91 % aller konventionell bewirtschafteten Böden verarmen.

Anfälligkeit für Krankheiten

Weiters sind Monokulturen ein Fest für Plagen und Seuchen. Die konventionelle Landwirtschaft setzt daher Pestizide und Herbizide ein und ignoriert einmal mehr deren verheerende Folgen: Vergiftung von Gewässern, Tötung von Bienen und anderen Bestäubern, Unfruchtbarkeit bei Vögeln usw. Außerdem sind Monokulturen immer von der vollständigen Ausrottung durch pestizid-resistente Krankheitserreger oder Insekten bedroht. In Costa Rica haben Bananen-Monokulturen dieses Schicksal schon einmal erlitten.

Extremer Bodenbedarf

Der Flächenbedarf in der industriellen Landwirtschaft ist enorm und wird oft durch die Abholzung von alten Regenwäldern gedeckt. Derzeit wird alle sechs Sekunden die durchschnittliche Größe eines Fußballfeldes für Palmöl, Soya und Rinderzucht abgeholzt! Wie üblich werden Konsequenzen ignoriert.

Wasserverschwendung

Die konventionelle Landwirtschaft verbraucht bis zu 75% des verfügbaren Trinkwassers der Erde (zum Vergleich: Biolandwirtschaft verbraucht 10-15%, regenerative Landwirtschaft oft noch weniger).

Preisinstabilität

Nicht zuletzt setzt der Anbau nur einer Nutzpflanze den Landwirt unvorhergesehenen Preisrückgängen aus, die zu schmerzhaften Ertragseinbußen führen können. Während sich Agrokonzerne mit Finanzprodukten gegen diese Herausforderung absichern können, treibt dies kleinere Landwirte oft aus dem Geschäft und gefährdet ihre Existenzgrundlage. Der Selbstmord von über 250.000 indischen Bauern zwischen 1995 und 2012 ist ein besonders drastisches Beispiel dafür.

Unsere Nahrungsmittelproduktion aus systemischer Sicht

Wie passen Monokulturen nun in das große Schema der Nahrungsmittelproduktion? Mit der folgenden Grafik haben wir versucht, eine Antwort auf diese Frage zu geben.

Erosion ist neben dem Verlust der Biodiversität eine der gravierendsten Folgen der konventionellen Landwirtschaft. Das Heilmittel der Natur gegen Erosion sind Pflanzen, die wir ironischerweise „Unkraut“ nennen. Sie halten die verbleibende Erde zusammen und ziehen Nährstoffe aus der Tiefe des Bodens, wo andere Pflanzen dies nicht können. Wenn sie sterben, werden diese Nährstoffe für die anspruchsvollsten Pflanzen verfügbar. Allmählich stellt sich ein artenreiches Gleichgewicht ein, das sich selbst versorgt. Die konventionelle Landwirtschaft reagiert jedoch darauf, das „Unkraut“ mit immer stärkeren Herbiziden zu vergiften, wodurch der oben beschriebene Teufelskreis noch verstärkt wird.

Waldgärten sind ein zentraler Bestandteil der größeren Lösung

Wie in der obigen Grafik zu sehen ist, sind die Herausforderungen durch Monokulturen systembedingt, das heißt, sie können nicht individuell gelöst werden. Im Refugio entwickeln wir Lösungen, die diese Herausforderungen gemeinsam angehen und schlagen profitable profitable Waldgärten statt Monokulturen vor.

Was ist das Problem bei Monokulturen?

Fiscal Sponsorship ist eine Steuerstruktur, die es kleinen gemeinnützigen Organisationen ermöglicht, ihren Spendern die Steuervorteile etablierter eingetragener Wohltätigkeitsorganisationen zu bieten, ohne selbst den Status 501(c)(3) (steuerliche Absetzbarkeit nach US-amerikanischem Recht) zu erhalten. Dadurch können sich Organisationen wie das Refugio Tinti voll und ganz auf ihre Aktivitäten vor Ort konzentrieren, indem sie den Verwaltungsaufwand an ihren “Fiscal Sponsor” auslagern. Auf diese Weise können wir sicherstellen, dass 95 % Ihrer Spende tatsächlich für den von Ihnen gewählten Zweck verwendet werden, während wir gleichzeitig steuerliche Absetzbarkeit bieten können. Weitere Informationen zu diesem Modell finden Sie in der Übersicht des US National Council of Nonprofits hier.

Das Refugio Tinti wird als Projekt der gemeinnützigen Organisation mit 501(c)(3)-Status Empowerment WORKS steuerlich gefördert. Empowerment WORKS unterstützt seit über zwei Jahrzehnten gemeinnützige Organisationen vor Ort in ihrem “Streben nach einer nachhaltigen, gerechten Zukunft für alle”. Wenn Sie Fragen zu diesem Ansatz haben, zögern Sie bitte nicht, sich mit uns in Verbindung zu setzen!