This is our presentation at the 9th World Conference on Ecological Restoration.

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Monokulturen sind landwirtschaftliche Flächen, auf denen nur eine Pflanzenart angebaut wird.

Seit etwas mehr als einem halben Jahrhundert dominieren sie zunehmend die moderne industrielle Landwirtschaft, weil sie durch Senkung der Wartungs- und Erntekosten höhere Effizienz versprechen. Die Einführung von Kunstdünger ermöglichte schließlich die nahezu totale Isolierung einzelner Pflanzenarten von ihren natürlichen Ökosystemen. Die drastischen Folgen dieser Monokulturen allerdings, lange Zeit ignoriert oder verharmlost, beginnen sich nun aber deutlicher und deutlicher abzuzeichnen. Hier nur einige davon:

Verarmung der Böden und Erosion

Durch Wettbewerb lauter gleicher Pflanzen entziehen Monokulturen dem Boden schnell alle Nährstoffe, die diese eine Pflanzenart zum Wachsen benötigt. Das erfordert den Einsatz von Kunstdünger, der wiederum die Bodenmikroorganismen reduziert, die für seine Fruchtbarkeit und Wasserspeicherfähigkeit unerlässlich sind – ein Teufelskreis.

Der verarmte Boden ist dann nicht nur unfruchtbar, sondern auch hilflos der Erosion ausgesetzt – wir verlieren buchstäblich den Boden unter den Füßen. Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass derzeit 91 % aller konventionell bewirtschafteten Böden verarmen.

Anfälligkeit für Krankheiten

Weiters sind Monokulturen ein Fest für Plagen und Seuchen. Die konventionelle Landwirtschaft setzt daher Pestizide und Herbizide ein und ignoriert einmal mehr deren verheerende Folgen: Vergiftung von Gewässern, Tötung von Bienen und anderen Bestäubern, Unfruchtbarkeit bei Vögeln usw. Außerdem sind Monokulturen immer von der vollständigen Ausrottung durch pestizid-resistente Krankheitserreger oder Insekten bedroht. In Costa Rica haben Bananen-Monokulturen dieses Schicksal schon einmal erlitten.

Extremer Bodenbedarf

Der Flächenbedarf in der industriellen Landwirtschaft ist enorm und wird oft durch die Abholzung von alten Regenwäldern gedeckt. Derzeit wird alle sechs Sekunden die durchschnittliche Größe eines Fußballfeldes für Palmöl, Soya und Rinderzucht abgeholzt! Wie üblich werden Konsequenzen ignoriert.

Wasserverschwendung

Die konventionelle Landwirtschaft verbraucht bis zu 75% des verfügbaren Trinkwassers der Erde (zum Vergleich: Biolandwirtschaft verbraucht 10-15%, regenerative Landwirtschaft oft noch weniger).

Preisinstabilität

Nicht zuletzt setzt der Anbau nur einer Nutzpflanze den Landwirt unvorhergesehenen Preisrückgängen aus, die zu schmerzhaften Ertragseinbußen führen können. Während sich Agrokonzerne mit Finanzprodukten gegen diese Herausforderung absichern können, treibt dies kleinere Landwirte oft aus dem Geschäft und gefährdet ihre Existenzgrundlage. Der Selbstmord von über 250.000 indischen Bauern zwischen 1995 und 2012 ist ein besonders drastisches Beispiel dafür.

Unsere Nahrungsmittelproduktion aus systemischer Sicht

Wie passen Monokulturen nun in das große Schema der Nahrungsmittelproduktion? Mit der folgenden Grafik haben wir versucht, eine Antwort auf diese Frage zu geben.

Erosion ist neben dem Verlust der Biodiversität eine der gravierendsten Folgen der konventionellen Landwirtschaft. Das Heilmittel der Natur gegen Erosion sind Pflanzen, die wir ironischerweise „Unkraut“ nennen. Sie halten die verbleibende Erde zusammen und ziehen Nährstoffe aus der Tiefe des Bodens, wo andere Pflanzen dies nicht können. Wenn sie sterben, werden diese Nährstoffe für die anspruchsvollsten Pflanzen verfügbar. Allmählich stellt sich ein artenreiches Gleichgewicht ein, das sich selbst versorgt. Die konventionelle Landwirtschaft reagiert jedoch darauf, das „Unkraut“ mit immer stärkeren Herbiziden zu vergiften, wodurch der oben beschriebene Teufelskreis noch verstärkt wird.

Waldgärten sind ein zentraler Bestandteil der größeren Lösung

Wie in der obigen Grafik zu sehen ist, sind die Herausforderungen durch Monokulturen systembedingt, das heißt, sie können nicht individuell gelöst werden. Im Refugio entwickeln wir Lösungen, die diese Herausforderungen gemeinsam angehen und schlagen profitable profitable Waldgärten statt Monokulturen vor.

Was ist das Problem bei Monokulturen?

Fiscal Sponsorship ist eine Steuerstruktur, die es kleinen gemeinnützigen Organisationen ermöglicht, ihren Spendern die Steuervorteile etablierter eingetragener Wohltätigkeitsorganisationen zu bieten, ohne selbst den Status 501(c)(3) (steuerliche Absetzbarkeit nach US-amerikanischem Recht) zu erhalten. Dadurch können sich Organisationen wie das Refugio Tinti voll und ganz auf ihre Aktivitäten vor Ort konzentrieren, indem sie den Verwaltungsaufwand an ihren “Fiscal Sponsor” auslagern. Auf diese Weise können wir sicherstellen, dass 95 % Ihrer Spende tatsächlich für den von Ihnen gewählten Zweck verwendet werden, während wir gleichzeitig steuerliche Absetzbarkeit bieten können. Weitere Informationen zu diesem Modell finden Sie in der Übersicht des US National Council of Nonprofits hier.

Das Refugio Tinti wird als Projekt der gemeinnützigen Organisation mit 501(c)(3)-Status Empowerment WORKS steuerlich gefördert. Empowerment WORKS unterstützt seit über zwei Jahrzehnten gemeinnützige Organisationen vor Ort in ihrem “Streben nach einer nachhaltigen, gerechten Zukunft für alle”. Wenn Sie Fragen zu diesem Ansatz haben, zögern Sie bitte nicht, sich mit uns in Verbindung zu setzen!

Was bedeutet “Fiscal Sponsorship”?

Am 8. Juni hatten wir das Vergnügen, einen Workshop mit der lokalen Umweltfrauengruppe AGRICOP zu organisieren. Ihr Ziel: einen Hektar ihres Landes in ein Vorzeigeobjekt für regenerative Landwirtschaft zu verwandeln.

Wir suchen ständig nach neuen Wegen, um Menschen für die unzähligen Vorteile der regenerativen Landwirtschaft zu interessieren. Anstatt nur einen Vortrag über das Thema zu halten, konzentrierten wir uns darauf, Fragen zu stellen, auf die wir dann gemeinsam die Antworten herausfanden. So diskutierten wir über die Funktion von Ökosystemen, natürliche Kreisläufe, Folgen bei der Unterbrechung dieser Kreisläufe und Ökosystemdienstleistungen, die uns mit sauberer Luft, sauberem Wasser und fruchtbaren Böden versorgen.

Es war interessant mitzuerleben, wie die Gruppe in einem animierten Frage-und-Antwort-Spiel letztendlich alle Antworten selbst lieferte – wir mussten nur fragen. Wir beendeten das Workshop mit einer Demonstration unserer praktischen Umsetzung der zuvor besprochenen Lösungen im Refugio.

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Workshop für AGRICOP über die Funktion von Ökosystemen

Jede lebende Zelle benötigt große Mengen an Phosphor, um zu gedeihen – von Phosphat-Brücken in ihrer DNA bis hin zu ATP in ihrem Energieproduktionssystem und vielem anderen. Im Gegensatz zu den ebenso essentiellen Elementen Stickstoff und Kohlenstoff, die reichlich in der Luft vorhanden sind, wird Phosphor dem Boden nur durch Verwitterung (Auflösung von steinigem Material) hinzugefügt. Dies ist ein sehr langsamer Prozess, und daher ist Phosphor oft eines der am meisten fehlenden Mineralien in Böden.

Um unsere Restaurierung zu beschleunigen, rieten uns Experten, in den ersten Jahren synthetische Phosphordünger zu verwenden. Der größte Teil des weltweiten Phosphors wird jedoch unter ökologisch und humanitär recht fragwürdigen Umständen aus Phosphatminen gewonnen. Hinzu kommt, dass synthetischer Phosphor besonders unter sumpfigen Bedingungen leicht „auswascht“ und auf seinem Weg Gewässer verseucht. Wir suchten also nach einer sozial- und umweltverträglichen sowie nachhaltigen Alternative und fanden nach einiger Recherche die mexikanische Sonnenblume.

Die mexikanische Sonnenblume (Tithonia diversifolia) baut mit Hilfe eines symbiotischen Pilzes (Arbuscular mycorrhizae) Phosphor aus der Tiefe des Bodens ab. Der Pilz lässt seine Filamente wachsen, indem er seine vorderste ‘Grab’-zelle nach getaner Arbeit immer in eine Körperzelle verwandelt, sodaß die Filamente immer länger werden. Wenn die Grabzelle auf ein Phosphormolekül auf der Oberfläche eines Gesteins trifft (die meisten Gesteine enthalten Phosphor), „explodiert“ es gewissermaßen und schlägt das Phosphorpartikel aus dem Gestein heraus. Dieses Partikel wandert dann zur Wurzel der Tithonia, die mit einem „Stück Zucker“ den Pilz bezahlt, das dieser wiederum zum Wachsen benötigt.

Die Tithonia wächst schnell und kann regelmäßig zurückgeschnitten werden. Und da alle Teile der Tithonia voller Phosphor sind, bringt das Schneiden und Liegenlassen des Materials, Phosphor in den Oberboden zurück. Darüber hinaus bietet die Aufrechterhaltung des pH-Gleichgewichts im Boden durch Kompost die perfekten Bedingungen für die Phosphoraufnahme in Pflanzen, und nach vier Jahren waren unsere Phosphorwerte weitgehend wieder normal.

Natürlicher Phosphatdünger: die mexikanische Sonnenblume

Im Refugio bemühen wir uns ständig, mit Forschern und Praktikern aus verschiedenen Bereichen im Zusammenhang mit der Wiederherstellung von Ökosystemen in Kontakt zu treten. Und so freute es uns, Dr. Jenella Loye und Dr. Scott Carroll, zwei Entomologen und Evolutionsökologen an der University of California, Davis, zu Gast zu haben.

Dr. Loye und Dr. Carroll leisteten Pionierarbeit bei der wissenschaftlichen Erprobung und Entwicklung organischer, natürlicher und wenig toxischer Pestizide, Düngemittel und Bodenverbesserungsmittel, weshalb die erfolgreiche Anwendung permakultureller Methoden im Refugio bei ihnen auf entsprechende Resonanz stieß.

Besonders gefreut hat uns auch, dass unser Vorschlag zur Diversifizierung von Palmöl-Monokulturen zu Waldgärten das Interesse unserer Gäste weckte, nicht zuletzt, weil sie selbst Land im Süden Costa Ricas besitzen. Wir hoffen, auf dieser Basis eine produktive und gegenseitig bereichernde Beziehung aufzubauen.

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UC Davis-Forscher besuchen das Refugio

Wir freuen uns, berichten zu können, dass eine neue Tierart im Refugio einen neuen Lebensraum gefunden hat: die Maskenente (Nomonyx dominicus), eine zurückgezogene und selten gesehene Tauchente des tropischen Tieflandes. Sie sind nachtaktiv und schlafen tagsüber in der Vegetation am Ufer unserer Teiche. Sie genießen ihr neues Zuhause zwischen Wildteichen und Unterholz sichtlich und wir hoffen, dass sie im Refugio regelmäßige Brüter werden.

Die Rückkehr der Maskenente (Nomonyx dominicus)

Nach einer Reihe bereichernder Gespräche zwischen Geoffrey Holland von der Millennium Alliance for Humanity and the Biosphere (MAHB) der Stanford University und Alexander wurde nun das Interview „Refugio Tinti: Reflections of Nature’s Design“ veröffentlicht. Sie können es lesen hier erfahren Sie mehr über die Entwicklung des Refugio vom kontaminierten Sumpf zum Naturschutzgebiet, Alexanders Ansichten zu den Herausforderungen der modernen industriellen Landwirtschaft und mögliche Alternativen, die von den Strategien der Natur inspiriert sind.

Die MAHB bezeichnet sich selbst als „Treffpunkt der globalen Zivilgesellschaft“ und will „Bürger, die sich mit den Zusammenhängen zwischen den größten Bedrohungen für das menschliche Wohlergehen befassen“, zusammenbringen. Wir glauben an die Bedeutung dieses Ziels und sind stolz darauf, in diesem Medium vorgestellt zu werden.

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Alexanders Interview mit der MAHB der Stanford University

Das Wort „Permakultur“ wurde in den 1970er Jahren von Bill Mollison und David Holmgren als Hybrid aus dem Englischen „permanent“ und „agriculture“ geprägt. Sie stellten jedoch bald fest, dass diese Dauerhaftigkeit nicht isoliert erreichbar war, sondern nur aus der Integration aller beteiligten Elemente entstehen kann: Landwirtschaft, Energie, Forstwirtschaft, Ökonomie, Hydrologie, Abfallwirtschaft, Tierhaltung, nachhaltige Architektur etc. und nicht zuletzt soziale Entwicklung. Ein permakulturelles System entwickelt sich also durch Fokus auf die Beziehungen zwischen den Elementen, und Ertragssteigerung wird durch die Maximierung dieser Beziehungen erzielt.

Durch die Berücksichtigung der zyklischen Natur ökologischer Systeme ist Permakultur ein abfallfreies System und bietet dadurch ein Beispiel für die Entwicklung nachhaltiger menschlicher Siedlungen auf allen Ebenen.

Die 12 Prinzipien der Permakultur

David Holmgren, der Mitbegründer der Permakultur, beschreibt 12 Prinzipien, die jedes Permakulturprojekt leiten sollten:

Beobachten und interagieren
Indem wir uns die Zeit nehmen, uns mit der Natur auseinanderzusetzen, können wir Lösungen entwickeln, die zu unserer besonderen Situation passen.

Energie einfangen und speichern
Indem wir Systeme entwickeln, die Ressourcen sammeln, wenn sie reichlich vorhanden sind, können wir sie in Zeiten der Not nutzen.

Eine Rendite erzielen
Sicherstellen, daß geleistete Arbeit adäquates Einkommen schafft.

Selbstregulierung anwenden und Feedback akzeptieren
Unangemessene Aktivitäten unterlassen, um sicherzustellen, dass die Systeme weiterhin gut funktionieren. Negatives Feedback entsteht oft nur langsam.

Erneuerbare Ressourcen und Dienstleistungen verwenden und schätzen
Nutzen Sie den Reichtum der Natur optimal, um unser Konsumverhalten und unsere Abhängigkeit von nicht erneuerbaren Ressourcen zu reduzieren.

Keinen Abfall produzieren
Alle uns zur Verfügung stehenden Ressourcen wertschätzen und nutzen.

Design von Mustern zu Details
Indem wir zurücktreten, können wir Muster in Natur und Gesellschaft beobachten. Diese können das Rückgrat unserer Designs bilden, wobei die Details im Laufe der Zeit ausgefüllt werden.

Integrieren statt trennen
Indem die richtigen Dinge am richtigen Ort platziert werden, entwickeln sich Beziehungen zwischen diesen Dingen, und sie arbeiten zusammen, um sich gegenseitig zu unterstützen.

Kleine und langsame Lösungen
Kleine und langsame Systeme sind einfacher zu warten als große, nutzen lokale Ressourcen besser und erzielen nachhaltigere Ergebnisse.

Vielfalt nutzen und schätzen
Vielfalt reduziert die Anfälligkeit für eine Vielzahl von Bedrohungen und nutzt die einzigartige Natur der Umgebung, in der sie sich befindet.

Übergänge verwenden und das Marginale beachten
An der Schnittstelle zwischen den Dingen finden die interessantesten Ereignisse statt. Dies sind oft die wertvollsten, vielfältigsten und produktivsten Elemente im System.

Auf Wandel reagieren und kreativ nutzen
Wir können den unvermeidlichen Wandel positiv beeinflussen, indem wir sorgfältig beobachten und dann zum richtigen Zeitpunkt eingreifen.

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Was ist Permakultur?

Aufregende Neuigkeiten: Zum ersten Mal seit unserer Ankunft vor 5 Jahren können wir nun die Sichtung einer Mutter mit zwei Jungen des neotropischen Flussotters bekannt geben, einer weiteren vom Aussterben bedrohten Art, die im Refugio einen neuen Lebensraum gefunden und sogar Nachwuchs produziert hat. Flussottern wurden von 1950 bis in die 1970er Jahre durch die intensive Jagd nach ihrem Fell an den Rand der Ausrottung gebracht. Aktuelle Bedrohungen sind der Verlust von Lebensräumen durch illegale Jagd, Bergbau, Wasserverschmutzung und Viehzucht. Versuche der Zucht in Gefangenschaft erwiesen sich als weitgehend erfolglos.

Diese Art ist ein wichtiger ökologischer Indikator, da sie ökologisch reiche, aquatische Lebensräume bevorzugt und ein geringes Fortpflanzungspotential hat. Wir sind stolz und glücklich, dass diese Ottern das Refugio als ihr neues Zuhause gewählt haben.

Das Video unten zeigt, wie wir sie beim Spielen beobachten konnten!